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Schöne Grüße nach FROHBURG

Notate einer Spurensuche 

Eine neugierige und schließlich umfänglich gesättigte Lektüre von Guntram Vespers Lebensroman erfordert fast zwingend die lexikalische Begleitung durch Google bezüglich biographischer, geographischer oder historischer Gehalte, die dem einzelnen Leser kaum immer geläufig sein können. Vesper selbst hat bei der Erschaffung seines literarischen Kosmos‘ permanent auf das Internet zugegriffen (z.B. 620), macht diesen Zugriff selbst zum Teil der Erzählung und feiert die Suchmaschine als Fortschritt des Universallexikons. Google ist also konstitutiv für die Konstruktion und Rezeption dieses Romans. Interessant wird die Sache für den Leser allerdings dann, wenn vermeintlich realgeschichtliche Figuren des Romans sich im Netz plötzlich nicht findenlassen, wenn bei durchgehend realistischer Erzählung auf einmal einige Namen fiktionalen Ursprungs zu sein scheinen. Das Netz will einfach nichts ausspucken. Für den neugierigen Leser, vom Realitätsgehalt des Erzählten felsenfest überzeugt, ist das eine Provokation. Er beginnt auf der Basis anderer Fährten, die Vesper in der Erzählung gelegt hat, die von ihm zugleich verwischten Spuren zu rekonstruieren.

Zu Beginn der Erzählung vom Chemnitzer Landgerichtspräsidenten Rudolf Spiel (629), dem das Ferienhaus gehörte, in dem Guntram und sein Bruder Ulrich 1955 während eines zweiwöchigen Familienurlaubs in Ahrenshoop wohnten, bleibt des Lesers Recherche im Netz nach Spiel und seinem Schwiegervater Otto Waysel erfolglos. Na müssen ja nicht alle Figuren eines Romans eins zu eins in der Wirklichkeit zu Hause sein. Wenn dann allerdings zum Ende dieses Erzählkomplexes (680) Vesper zum Ausklang wie ein Historiker realistisch von Spiels Tod im Jahr 1964 berichtet und davon, dass seine Tochter Isolde, die verwitwet in Düsseldorf lebte, nach der Wende das Ahrenshooper Landhaus zurückbekam, dann ist die Provokation für einen Düsseldorfer Leser so gewaltig, dass er wie ein Kriminalist auf die Pirsch geht. Er nimmt Vespers Herausforderung an, fiktive Namen und Informationen zu enttarnen und den Realitätsgehalt wiederherzustellen, auch wenn diese Enttarnung für die enorme ästhetische Wirkung der Erzählung völlig irrelevant ist. Oder gehört sie etwa doch dazu? Als Bürger der Stadt Düsseldorf sendet er die kleine Geschichte dieser Enttarnung als Grußbotschaft nach Frohburg.
Anlass der Erzählung vom Juristen Rudolf Spiel ist der erwähnte, vom staatlichen Reisebüro zugeteilte (596) Familienurlaub der Vespers 1955 in Ahrenshoop, bei dem die Eltern und die beiden Brüder in getrennten Häusern unterkommen. Guntram lässt aus dem Ferienhaus als leidenschaftlicher Sammler „heikler Besitztümer“ (603) eine Medaille für die Teilnahme an der Völkerschlacht bei Leipzig und ein handschriftliches Tagebuch aus dem Frühjahrsfeldzug von 1813 mit zurück nach Frohburg gehen, die durch die abrupte Bewegung des pubertierenden Guntram im Schlaf während eines Ejakulationstraums bei dem Umsturz des Nachttischs aus dessen Schublade herausgefallen waren.
Mitte Januar 2013 sind Guntram und Heidrun für eine Woche im Hotel Dünenmeer in Dierhagen-Neuhaus (605) und machen sich im benachbarten Ahrenshoop auf die Suche nach dem Haus des Ferienaufenthalts von 1955. Der Roman erzählt nun die Geschichte dieser Suche, die Rekonstruktion des damaligen Aufenthalts. Wem gehörte das Haus, wem die Medaille, wie so oft in diesem Roman auch hier, wer sind die Personen, die hinter den Dingen stehen (609)? Fragen und Nachfragen liefern erfahrungsgemäß Teile von Geschichten, denen Guntram auf der Spur ist (610), und erste entschlüsselnde Hinweise über dieses Haus, das er meint wiedererkannt zu haben, bekommt er auf Nachfrage bei einem Besuch der Kurverwaltung von Ahrenshoop (611), wo er vermutlich den Bürgermeister auf dem Flur trifft.

In „Seitentrieben und Schleifen“ (584) erzählend, das ist das Kompositionsprinzip des Romans, werden mit Uwe Johnson, Friedrich Wachenhusen, Johannes R. Becher, Max Uhlig und Käthe Miethe mehr oder weniger prominente, mit Ahrenshoop verbundene Kulturschaffende erzählerisch umkreist, die dem Ehepaar Vesper an diesem Tag auf die ein oder andere Weise bei ihrem Rundgang durch den Ort symbolisch begegnen. Am Abend, nach der Rückkehr ins Hotel, beginnt Guntram mit diversen Anfragen, inspiriert von den Informationen des Bürgermeisters, nach dem Besitzer des Hauses Dorfstr. 14 im Netz zu suchen und wird nach über zwei Stunden fündig: den Rechtsanwalt Dr. Waysel nennt er dem Leser als Besitzer, und seine Tochter Otty wird erwähnt (620). „Von einem Landgerichtsdirektor aber kann ich im Internet nichts finden.“ (621)

Es folgen schweifende Erzählungen anlässlich der Ausflüge nach Prerow und Zingst und dann ein Zeitsprung: Silvester 2014, Vespers sind zu Hause und Heidrun möchte noch einmal die Geschichte von Guntram erzählt bekommen, „wie es weiterging mit dem Haus in Ahrenshoop.“: „Nach elf Besuchen in der Universitätsbibliothek und zwei Dutzend teils nur minutenkurzen, teils stundenlangen Telefongesprächen sah ich klarer.“ (629) Neben dem Namen Otto Waysel nennt Vesper jetzt auch den Namen des Landgerichtspräsidenten in Chemnitz: Rudolf Spiel, im Mai 1880 in Dresden geboren, und, in einer für Vesper typischen Figur der erzählerischen Anverwandlung, „Zwilling wie ich“, im November 1918 einer der Gründer der Deutschen Demokratischen Partei und ab Oktober 1923 Landgerichtspräsident in Chemnitz mit einer Dienstwohnung direkt über dem Portal des Gerichts. Beide Namen lassen sich allerdings auch heute noch im Netz nicht finden! Es folgt der Satz: „Seine nach dem Krieg in Hamburg lebende Tochter hat überliefert, daß Spiel am 8. März 1933 von SA-Männern, in die Diensträume eingedrungen, des Amtes enthoben wurde.“ (630)

Diese Tochter wird im weiteren Verlauf der Erzählung von Vesper als Isolde vorgestellt (Otty Waysel, die Tochter von Otto Waysel, ist nunmehr die Ehefrau von Rudolf Spiel), die 1926 in Chemnitz auf die Welt kam (663), also drei Jahre nach der Ernennung Rudolfs zum Landgerichtsdirektor. Zu diesem Zeitpunkt wäre ihre Mutter Otty, deren Geburtsjahr von Vesper mit 1875 angegeben wird (646), dann 51 Jahre alt gewesen!?

„Abgesetzt wurde er erst, aus dem Dienst gejagt, als Tochter Isolde sieben Jahre alt war, im Frühjahr dreiunddreißig, nach der Machtergreifung.“ (663) An dieser Stelle möchte der rheinische Leser kurz innehalten und die Frage stellen, ob die 1933 siebenjährige Tochter Isolde, die nach dem Krieg in Hamburg lebt, als Siebenjährige so viel von der Amtsenthebung des Vaters mitbekommen hat, dass sie zu überliefern in der Lage war, wie ihr Vater von der SA in seinen Diensträumen verhaftet worden ist?

Am Ende des Romanabschnitts zu Rudolf Spiel ist erneut von Isolde die Rede: „Ottys und seine Tochter Isolde, einziges Kind, hatte kurz vor der Weltwirtschaftskrise den Sohn des damaligen Küchwaldklinikdirektors geheiratet, nach der Wende, sie lebte verwitwet in Düsseldorf, bekam sie das Ahrenshooper Landhaus zurück…“(680).

Wenn Isolde gemäß dieser Beschreibung des Erzählers kurz vor der Weltwirtschaftskrise, also um 1929 geheiratet hat, dann kann sie unmöglich 1926 (663) in Chemnitz geborensein. Allerdings ist dann ihre von Vesper erzählte Überlieferung (630) der Verhaftung und Dienstenthebung des Vaters durch die SA so wesentlich glaubhafter, als sie es bei einem Alter von sieben Jahren wäre. Nach dem Krieg soll Isolde in Hamburg gelebt haben und zur Zeit der Wende als Witwe in Düsseldorf? Hier stimmt doch was nicht! Weil eben keiner der Namen im Netz zu finden ist, versucht es der geneigte Frohburg-Detektiv über die Funktion, über den Beruf des Vaters von Isoldes Mann: Küchwaldklinikdirektor in Chemnitz. Und tatsächlich führt dieser Einstieg ins Netz schließlich zur Lösung der Verwirrungen: Isolde ist die Schwiegertochter von Prof. Dr. Paul Clemens, Chefarzt des Küchwaldkrankenhauses, und heißt in Wirklichkeit Marianne, geboren 1912 in Leipzig und seit 1933 verheiratet mit dem Juristen Walter Clemens, ein ehemaliger Gerichtsreferendar ihres Vaters: Dr. Rudolf Ziel.

Marianne hat nie in Düsseldorf gelebt, Kaiserswerth oder Oberkassel wären vorstellbar gewesen, sondern nach 1933 in Hamburg, zunächst in der Warburgstraße, dann im Butenfeld, war mit ihrem Mann vier Jahre in den USA, wo dieser als einer von zwei Vertretern der jungen Bundesrepublik Deutschland über die Beendigung der noch ausstehenden Reparationszahlungen als Folge des 1. Weltkrieges verhandelte. Vesper hingegen schreibt nicht der Tochter und dem Schwiegersohn, sondern Rudolf Spiel die vier Jahre in den USA zu (680). Im Butenfeld zog Marianne ihre vier Söhne groß und verbrachte nach der Rückerstattung ihres Hauses in Ahrenshoop nach der Wiedervereinigung 1989 viele schöne Urlaube auf dem Darß. Soweit aus einem Nachruf anlässlich des Todes von Marianne Clemens 2018 von Hannelore Kalla, die zusammen mit ihr jahrzehntelang einem Literaturkreis angehörte.

Rudolf Ziels Ehefrau heißt in Wirklichkeit Otty Kaysel, stammt über ihre Mutter Ottilie, die sich vor der Hochzeit mit dem Rechtsanwalt Otto Kaysel taufen ließ, aus der jüdischen Familie Hinrichsen, „die generationenlang im Dienst der Schweriner Herzöge und Großherzöge stand…“ (641). Diese familiären Verbindungen erwähnt Vesper im Zusammenhang einer Erzählung von seinem Freund Hans Rothmann, der, sobald die Rede auf Juden kam, in den ideologischen Diskurs seines antisemitischen Nazivaters verfällt, ohne sich dagegen wehren zu können:„…hörte dabei den eigenen Vater, als sei der wiederauferstanden, aus sich sprechen: Immerzu diese Juden, auf der ganzen Welt, setzen sich fest, wo sie nicht hingehören, Eiterbeulen.“ (644) Der antisemitische Diskurs werde nachgerade naturgesetzlich vererbt und breche sich immer wieder seine Bahn. Unabänderlich, kannst du selbst nur bei zugucken, ist aber nicht zu stoppen, scheint Vesper zu vermuten.

Warum verändert Vesper im Fall dieser Story die Namen Kaysel in Waysel, Ziel in Spiel und Marianne in Isolde? Fühlt er sich den in Rede stehenden Familien oder seinen Informanten gegenüber zur Diskretion verpflichtet, ohne sie so allerdings wirklich gewährleisten zu können? Warum stiftet Vesper mit den widersprüchlichen Informationen Verwirrung oder hat er in diesem Kontext den Überblick über einige Details seines im Roman ausgestellten Materials verloren? Die absolute Verwandlung des Vornamens, der bei den anderen Figuren immerhin unverändert bleibt, von Marianne in Isolde, scheint jedenfalls deutlich auf die Verwischung von Spuren angelegt, so dass es wahrscheinlich erscheint, dass Vesper auch die widersprüchlichen Informationen zu ihr mit voller Absicht eingestreut hat, weil er etwa der wirklichen Marianne oder plaudernden Familienmitgliedern oder Freunden im Gegenzug für ihre Informationen Diskretion zugesichert hat. Der aufmerksame und derart provozierte Fährtenleser seines Romans jedenfalls läuft in diesem Kontext erst so richtig heiß, so dass sich die von Vesper suggerierte Diskretion durch Spurenverwischung am Ende ins Gegenteil verwandelt: in die absolute Ausstellung des realgeschichtlichen und biographischen Hintergrunds mit Hilfe der Suchmaschine.

Für Vesper war die Recherche nach dem Besitzer des Ferienhauses in Ahrenshoop von 1955 Ende 2014 abgeschlossen (siehe 629). Allgemein zugängliche und substanzvolle Informationen liefert das Netz aber erst seit 2018, als Marianne Clemens, geborene Ziel, im Alter von 105 Jahren stirbt. Neben dem schon zitierten Nachruf ihrer Literaturkreis-Freundin Hannelore Kalla ist vor allem die Todesanzeige ihrer vier Söhne in der Ostsee-Zeitung vom 26.5.2018 ein öffentlich zugänglicher Beleg für den realgeschichtlichen und biographischen Hintergrund von Vespers Erzählung. Die vier Söhne Mariannes, ganz in beruflicher Familientradition entweder juristisch oder medizinisch promoviert oder gar habilitiert, dokumentieren dort ihre Trauer, aber auch ihren Stolz auf die Mutter, deren Erziehung sie ihre eigenen äußerst erfolgreichen Lebenswege in der Bundesrepublik verdanken.

 

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Auch der Hinweis auf eine Veranstaltung der Chemnitzer Stadtbibliothek aus der Reihe „Chemnitzer Köpfe“ am 7. November 1997, bei der Marianne Clemens in Begleitung ihres Sohnes Thomas über ihren Vater, den ehemaligen Landgerichtspräsidenten, und ihre Familie berichtet hat, war mit allen grundlegenden Informationen versehen, aber für Vesper noch nicht im Netz zu finden, weil der Veranstaltungshinweis von den „Förderern der Stadtbibliothek Chemnitz e.V.“ im Rahmen der Archivierung der Veranstaltungen erst 2017, so zumindest das Datum des Copyrights, auf ihrer Homepage einer mit Google suchenden Öffentlichkeit zugänglich gemacht worden ist. Möglicherweise hatte der Büchersammler Vesper aber das von Hannelore Kalla in ihrem Nachruf erwähnte Erinnerungsbuch von Marianne Clemens, „Unruhige Zeiten in unserem Land“, Leibniz-Bücherwarte 2005, zur Hand und möchte das fabulierend kaschieren. In der Traueranzeige der vier Brüder ist von mehreren Büchern Marianne Clemens‘ die Rede. Germanisten mögen sich das bei Bedarf anschauen und Verbindungen zu Frohburg rekonstruieren. 



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Und wenn der im Netz surfende Frohburg-Leser dann schon mal auf einer guten Welle unterwegs ist, dann findet er auch eine Sendung des Deutschlandfunks Kultur vom 20.12.2005 in dessen Archiv, in der Mariannes Sohn Peter Clemens als ein in Schwerin lebender Familienforscher vorgestellt wird: „Doktor Genealogicus“. Dort berichtet er von seinem Großvater, „einem Richter aus Chemnitz“, von dem er mehrere Bündel Familienpapiere nebst Stammbäumen und die Leidenschaft für die Familienforschung erbte. Er erwähnt dabei auch seine Arbeit mit dem Titel: „Die Nachfahren der Familie Henriques-Hinrichsen & Josephy.“
Um jetzt wieder die Kurve zurück nach Frohburg zu kriegen, folgt hier der Verweis auf Vespers Erzählung von Guntrams Zerwürfnis mit seinem antisemitischen Freund Hans Rothmann. Auslöser war „Henriette geborene Hinrichsen, von der ich dem Freund erzählt hatte, daß sie in der Ehe mit Josephy fünfzehn Kinder zur Welt brachte. Eine ihrer Töchter, Ottilie Waysels älteste Schwester, ehelichte einen Cohen und bekam ihrerseits wieder acht Kinder, sieben von ihnen nahmen später den Geburtsnamen ihrer Mutter an, Hinrichsen statt Cohen, und tauchten unter und verloren sich in der Welt, und wenn sie nicht gestorben, wenn sie davongekommen sind, dann leben sie, sie oder ihre Abkömmlinge, vielleicht noch heute.“ (646,vgl. auch unbedingt 641) Es wirkt fast so, als hätte Vesper stundenlangen Telefonkontakt zu Peter Clemens gehabt. Es ist der im Nationalsozialismus manifest werdende Antisemitismus, der die Cohen-Kinder ihren Namen ablegen und in den norddeutsch klingenden Namen Hinrichsen verwandeln ließ, bevor sie dann in alle Welt flohen, um davonzukommen. Peter Clemens erforscht das Verwandtschaftsnetz und erweckt es damit wieder zum Leben, Guntram Vesper hebt es auf seine erzählerische Weise im Roman literarisch auf.

Das Ernste, wahrhaft Tragische am Lebensweg des liberalen Demokraten Spiel, von dem schon Guntrams Vater nach einem Gespräch mit dem Verwalter über den Besitzer des Ferienhauses in Ahrenshoop zu erzählen vermochte (694), ist, nach jeweils ehrenvoller Berufung, seine doppelte Vertreibung aus dem Amt des Chemnitzer Landgerichtsdirektors, 1933 wegen seiner Liberalität und der jüdischen Herkunft seiner Frau und dann 1947 wieder, durch die stalinistisch geprägten Kader der sowjetisch besetzten Zone, wegen der Schuld, die er aus deren Perspektive als Nicht-Widerstandskämpfer durch sein Überleben im Nationalsozialismus bei laufender Pension und mit jüdischer Frau einfach auf sich geladen haben muss. Guntram Vesper hat die fatale Lebensgeschichte dieses beruflich und existenziell zwischen die Mühlsteine der beiden Hauptideologien des 20. Jahrhunderts geratenen liberalen Mannes zu einem der Zentren seines Romans gemacht, in vielfältigen Seitentrieben und Schleifen eingebettet, in den Kosmos seiner Imagination aufgenommen und für die Nachwelt ästhetisch geborgen.

Während der Recherche-Reise nach Ahrenshoop, im Roman wimmelt es von Recherche-Reisen aller Art zu seinen vielfältigen Themen und Handlungsfeldern, machen die Vespers mit dem Auto das, „was wir Darßtour nennen, eine Fahrt über Wustrow und Ahrenshoop nach Prerow.“ (621) Sie fahren durch den locker bebauten Badeort Prerow und landen schließlich „im Regenbogencamp im Wald westlich der letzten Häuser.“ Ausgelöst durch diesen Anblick folgt seitenlang eine unterhaltsame, familiengeschichtlich ausgeschmückte Erzählung aus der Vorwendezeit, in der bis zu zehntausend Urlauber auf dem republikfluchtgefährdeten Strand von Prerow zelteten, „in sechs bis zehn Reihen, alle im Adamskostüm, auch die Evas.“ (612)

Der Düsseldorfer Frohburg-Leser, die folgenden Schleifen und Seitentriebe in der Manier Vespers seinen gestattet, landet Anfang Juni 2020 mit dem Bulli nach langer Fahrt an der gleichen Stelle: am Campingplatz Regenbogen. Während Ulrike an der Rezeption nach einem freien Platz fragt, begibt er sich in den Innenraum des Bullis, um sich auf der mobilen Camping-Toilette die überaus dringende Erleichterung zu verschaffen. Noch nicht ganz zu Ende gekommen, sieht er, handlungsunfähig, selbst durch die getönten Scheiben von außen unsichtbar, zwei weibliche Ordnungshüter auftauchen, das Fahrzeug fotografieren und den Verwarnungshinweis ausfüllen. Na klar hatte er das absolute Halteverbot auf der großzügigen Fläche vor dem Campingplatz zur Kenntnis genommen, doch der innere Druck war zu hoch und der offizielle Parkplatz vor der Rezeption völlig überfüllt. Als eine der Damen das Knöllchen hinter dem Scheibenwischer anbringt, hat er es geschafft und öffnet die seitliche Schiebetür, um ein klärendes Gespräch zur Vermeidung des Bußgelds mit den beiden Kräften vom Ordnungsamt Darß Fischland zu führen. Natürlich wird es emotional, wie das so ist in solchen Fällen, und die beiden Damen, die in ihrem Äußeren an Leichtathletinnen der technischen Disziplinen Kugelstoßen oder Hammerwerfen erinnern, verteidigen ohne Rücksicht auf das Argument der unaufschiebbaren und unschuldigen menschlichen Notdurft die absolute Korrektheit ihres ordnungsamtlichen Handelns. Endgültig gibt er sich abwinkend geschlagen, als die Kugelstoßerin ihn mit der Weisheit verblüfft: Wer laut wird, hat Unrecht! Ulrike kehrt zurück, der Regenbogen ist ausgebucht und er fährt den Wagen aus dem absoluten Halteverbot. Einen Monat später die Rechnung: fünfzehn Euro der Spaß! Vielleicht war es auch das Düsseldorfer Nummernschild: typisch, diese kolonialen Wessis, stellen sich hin, wo sie wollen. Hätte es mit ostdeutschem Kennzeichen eine Chance gegeben, die beiden Damen von der schuldlosen Unaufschiebbarkeit des „menschlichen Rührens“ (621), wie Vesper es bei den Camper-Massen der Vorwendezeit nennt, zu überzeugen und das Ticket zu verhindern? „In der wilden Zeltstadt von Prerow“ (623) war, so der Frohburg-Erzähler, in den „vormundschaftlichen Jahren“ (628) bei zehntausend Campern im Hochsommer eigentlich alles streng geregelt. Ohne Zeltschein kein Zugang und ohne Übernachtungsberechtigung kein Schlafen am Strand: „bis auf die sanitären Belange, wer will schon die Herrschaft über so viel pardon Scheiße antreten, …“ (623)

Der Strand von Prerow nach Zingst ist wunderschön: breit, weißer Sand und kilometerlang. Auf dem Parkplatz am Strandübergang 22, Fuchsberg, von dem der Urlauber über einen Weg durch einige hundert Meter Wald und Dünenlandschaft Zugang zu Strand und Meer findet, ist zum Glück, allerdings nur zur Herstellung der Fahrtüchtigkeit, was immer das auch heißen mag, das Übernachten mit dem Camper erlaubt, laut Gebührenordnung für Parkuhren und Parkscheinautomaten sowie gebührenpflichtige Parkplätze der Gemeinde Ostseebad Prerow ein so genannter Einmalübernachtungsparkplatz. Am späten Morgen des folgenden wolkenlosen Frühsommertages streben wir mit Proviant und Lektüre bewaffnet zur See. In der unmittelbaren Nähe eines Übergangs knubbeln sich am Strand immer die Urlauber. Sie sind gehfaul, suchen die Nähe zu anderen und legen keinen Wert auf Ruhe und räumliche Distanz des eigenen Liegeplatzes zum Nachbarn. Nach einem halben Kilometer Richtung Zingst schlagen wir unser Lager am Rand der Dünen auf, die Schutz vor dem kühlen Landwind bieten. Das folgende Foto zeigt den Strand von Prerow Richtung Westen am 8. Juni 2020 kurz nach Mittag aus der Sicht unserer Strandtücher. 


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Reichlich Raum und in der Ferne unmittelbar an der Einmündung von Strandübergang 22 der Mensch zu Hauf. Etwa eine halbe Stunde nach Entstehung dieser Aufnahme fallen zwei sich nähernde Personen ins über den Buchrand blinzelnde Auge und ziehen, zunächst nach und nach beobachtet, schließlich dauerhafte Aufmerksamkeit auf sich, weil sie, offensichtlich zielgerichtet auf unser Strandlager, immer näherkommen. Ein altes Paar, er, kein Gramm Fett bei erschlaffter Haut, energisch vorneweg, einen Wind/Sichtschutz XXL schleppend, Tragetasche, Abspannleinen und Heringe im Lieferumfang enthalten, und mit einem Sonnenschirm am Trageriemen über der Schulter und einem gestutzten Klappstuhl unter dem anderen Arm; sie, leicht humpelnd aber zäh, einige Meter hinter ihm nachstrebend, plagt sich mit einer besonders großen und schweren Kühltasche ab, die sie immer wieder für ein paar Meter, nach vorn gebeugt, sogar mit beiden Händen am Griff trägt, wohl ganz schön was drin. Sie tun sich beide schwer. Kaum mehr als drei Meter entfernt, wir wollen es kaum glauben, leicht oberhalb an der Düne, stoppt der alte Mann, ohne uns eines grüßenden Blickes zu würdigen, die Frau, auch wegschauend, bleibt leicht im Hintergrund, setzt erleichtert die Kühltasche ab und beobachtet ihn beim nun beginnenden Aufbau des Windschutzes, Heringe in den Boden schlagen, Seile spannen. Mit Ulrikes Bitte im Rücken, nicht gleich aus der Haut zu fahren, sich vom Handtuch erheben, die paar Schritte in Richtung des greisen Mannes machen: Ist hier nicht genug Platz, warum rücken Sie uns so auf die Pelle? Ohne aufzuschauen, verweist er schroff im Ton und doch irgendwie schüchtern, weil stockend, auf das jetzt erkennbare, von ihm schon in den Tagen zuvor mühsam im Gefälle der Düne zum Strand hin waagerecht eingeebnete Geviert, drei mal drei Meter, als Begründung für sein Hiersein. Warum er uns nicht anspreche, die unhöflich große Nähe erkläre, mit der Bitte, unsere Strandtücher etwas weiter entfernt auszulegen. Keine Reaktion, kein Blick, kein Wort mehr von ihm, in sich gekehrtes, verbissenes Weiterarbeiten an der Fertigstellung des von allen Seiten windgeschützten Krals mit der unausgesprochenen Botschaft: war schon die ganze Zeit hier, wenn euch das zu nah ist, geht doch weg! Kopfschüttelnd umdrehen, mit Ulrike die Strandutensilien zusammenraffen und dreißig Meter weiter wieder ausbreiten. Einfacher, harter alter Mann, Verständigungsbereitschaft wesensfremd, will reichsbürgerlich abgeschottet abseits der Meute sein und behauptet den in den Tagen zuvor ein für alle Mal eingenommenen Ort. 
Auch aus der größeren Entfernung lässt einen die Szenerie nicht los. Die Bastion mit für uns unsichtbarer Eingangslücke von Westen wird von ihm allein fertiggestellt und das windschützende Tuch unten von allen Seiten mit Sandwällen abgedichtet und stabilisiert. Ein Gespräch zwischen dem Paar ist über die Zeit nichtwahrnehmbar. Die Frau nimmt im Zentrum des Innenraums auf dem Campingstuhl unter dem Sonnenschirm Platz, um sich für die nächsten Stunden nicht mehr zu erheben. Immer wenn das Auge hinüberschweift der gleiche Anblick: ihr Kopf ragt soeben über das Niveau des Windschutzes hinaus, sie schaut Richtung Meer, über ihr, von ihm nur für sie herbeigeschafft, der Sonnenschirm. Er hat sich auf eine Strandmatte zu ihren Füßen außerhalb vom Schatten des Schirms zum Sonnenbaden niedergelegt und ward hinter dem Windschutz nicht mehr gesehen. Erst später, zum Nachmittaghin, fängt er, aus dem Bollwerk heraustretend, erneut den Blick des Beobachters ein. Er geht ins Wasser, mit Sicherheit jenseits von achtzig, schildkröthäutig und doch drahtig, trainiert von jeher und auch jetzt wieder streng mit sich selbst. Nach schulmäßiger, langsamer Gewöhnung ans kühle Nass, taucht er mit einem Mal weg und schwimmt selbstverständlich wie ein Fisch richtig weit und lange hinaus. Ohne Zweifel, der ganze Bewegungsablauf spricht dafür, der Alte ist in diesem Element zu Hause, unwillkürlich verbindet die Einbildungskraft den Begriff des legendären DDR-Kampfschwimmers mit dem Anblick, den er bietet. Der gesamte Habitus hat etwas Gedrilltes. Beim Verlassen des Strandes am frühen Abend ist die windgeschützte Festung des alten Kampfschwimmers und seiner seit Stunden auf dem Campingstuhl unter dem Sonnenschirm fest installierten Frau mit Handlungsvollmacht über die Kühltasche noch voll in Betrieb. Heute wie gestern und morgen wieder.

So unvermittelt wie Vesper im Roman die Winterreise nach Ahrenshoop, Prerow und Zingst hinter sich lässt (628), wendet sich der Düsseldorfer Frohburg-Leser, die Grußbotschaft allmählich abschließend, einer anderen im Roman erzählten Recherche-Reise seines Autors zu. Während Vesper 1992 in Berlin eine Woche lang in der Staatsbibliothek Unter den Linden ihm fehlende Jahreschroniken von Frohburg durchsah und sich wichtige Details herausschrieb (904), besuchte er auch die Gauckbehörde in der Behrenstraße. Dort „traf ich auf eine ältere Kollegin in Begleitung eines viel jüngeren Mannes…Gegen Ende des Jahres 1956 war sie mit ihrem Mann nach dem KPD-Verbot aus Düsseldorf in die DDR gegangen.“(905) Noch eine Frau aus Düsseldorf! Eine ältere Kollegin, also auch Schriftstellerin? Bevor der Erzähler zum gerade zentralen Erzählstrang über Otto Nuschke zurückkehrt, entfaltet er nur kurz in groben Zügen die Hauptstationen und -ereignisse des Lebensweges der aus Düsseldorf stammenden KPD-Anhängerin, diesmal diskret ganz ohne Namen. Die dabei anfallenden, vermeintlich realgeschichtlichen Information reichen diesmal nicht aus, um im Netz ihre Identität zu enttarnen, zumindest nicht auf Anhieb. Doch wie schon im Fall der für den Roman wesentlich zentraleren Spiel-Episode liegt der Reiz, diese kleine Binnenstory in den Roman einzubauen, in dem hier nur mit wenigen Details skizzierten erstaunlichen Lebensweg der Düsseldorferin, eigentlich selbst ein Roman, voll von besonderen Begebenheiten. Es gab auch Menschen, die 1956 in die DDR reinwollten und nicht nur raus! Wie bei Spiel kommt es in kleinerem Maßstab auch bei der KPD-Anhängerin zu guter Letzt nicht auf die konkrete Wirklichkeit an, sondern auf die kurze Geschichte, die der Roman von ihr entwirft und die unterhaltend und bildend sich ästhetisch auf den Leser auswirkt: dies alles gibt es also und so kann es einem ergehen.

Olaf Haas aus Düsseldorf im Februar 2021



Anlässlich des Erscheinens von „Jenseits der Kohle hinter den Seen. Das Frohburg-Kohrener Ländchen“, herausgegeben aus dem Nachlass von Heidrun Vesper und Hendrik Liersch zum achtzigsten Geburtstag von Guntram Vesper, Corvinus–Presse, Mai 2021  

Heimweh wie ein Hund 

Guntram Vesper unterliegt in seiner Schriftstellerei einer Signatur, deren Keimzelle sein Geburtshaus in Frohburg ist. Wer den Roman seines Lebens „Frohburg“ nennt, muss froh sein, in dieser „Burg“ aufgewachsen zu sein und hat dort eine Kindheit und frühe Jugend erlebt, aus der die unstillbare Sehnsucht nach diesem Ort der einstigen Aufgehobenheit erwachsen ist. Ohne je etwas von Vesper gelesen zu haben, entstand schon kurz nach Beginn der Lektüre des Romans die Ahnung, dass der Ursprung, von dem moderner Weise heute kaum mehr jemand wissen und sprechen möchte, also der Ursprung der schriftstellerischen Identität Vespers sein Geburtshaus in Frohburg ist.

Die ersten zehn Seiten unterteilen sich, ganz untypisch für den in seitenlangen, absatzlosen Textblöcken komponierten Roman, in achtunddreißig Textabschnitte und spielen in einem imaginären Spaziergang durch Frohburg die ursprünglichen Beweggründe des Schreibens an. Das Geburtshaus an der Greifenhainer Straße und die spätere elterliche Wohnung im ersten Stock der Post am Markt Ecke Thälmannstraße tauchen mit konzeptioneller Notwendigkeit in diesem lyrisch gehaltenen Präludium des Romans auf. Das Geburtshaus findet seine genealogische Fortsetzung in der Wohnung im ersten Stock der Post.
 Das Geburtshaus – die spätere Wohnung und damit schließlich Frohburg – ist die Keimzelle für Vespers spezifische Identität, aus der heraus sich sein Werk schreibt: „mit Ergänzungen, Wiederholungen, mit Abweichungen, Abirrungen, unzähligen Fassungen, von Widersprüchen durchsetzt, von Verschleierungen überzogen…“ (Fb16)


Im sommergrünen Fliederbaum der Großeltern sitzend (Geburtshaus) und an den langen Winterabenden im ungeheizten Wohnhaus im ersten Stock der Post: im Rahmen dieser Situationen der frühen Jugend werden paradigmatisch erste Erfahrungen mit der produktiven Einbildungskraft gemacht und hier erzählerisch erinnert (16). Wer kein ziviles Geburtshaus hat, ist nach dieser Logik streng genommen von vornherein identitäts- und heimatlos. Vom Geburtshaus an keimt das Erzählen aus allem, mit dem die Person ursprünglich und nachhaltig in Berührung kommt, eine permanente erzählerische Anverwandlung. Vesper betreibt eine unaufhörliche Archäologie der eigenen Lebensgeschichte auf dem Fundament seiner Frohburger Herkunft. Auch das Sammeln der im Roman so zahlreich erwähnten „persönlichen“ Dinge, ihre Aneignung, ist diesem Identitätskonzept unterworfen.
Vesper macht unzeitgemäß noch einmal richtig Ernst mit der personalen Identität als Ausgangspunkt eines Erzählens und Dichtens, das immer biographischen Bezug hat. Eigentlich ein simples, scheinbar längst schon überholtes literarisches Konzept, konservativ und beinahe naiv. Doch Vorsicht mit einem solchen Urteil! Denn Vesper lässt sich einfach nur nicht entterritorialisieren, hält eigensinnig und fast heroisch ganz selbstverständlich an den mit seiner Herkunftsregion einhergehenden Geschichten fest und treibt sie ständig variierend weiter. Sein lebenslanges Schreiben ist der anhaltende existenzielle Akt der Selbstvergewisserung seiner Identität im angestammten Lebensraum, einhergehend mit einer völlig unideologischen Weigerung, sich der großstädtischen Moderne mit ihren Krankenhausgeburten zu ergeben.

Der eingedenkende Aufenthalt im Erfahrungsraum seiner Herkunft stiftet eine Selbstgewissheit, die neue Erfahrungen zu bändigen und im Bestehenden einzuordnen weiß. Es ist geradezu ein kreatürliches Identitätsempfinden, das Guntram Vesper auszeichnet. Bescheiden und bodenständig würde er niemals aus seiner Identität einen konservativen Kampfbegriff gegen die Moderne ableiten, sondern versucht vielmehr, so viel wie möglich von dieser Moderne konservativ aufzuheben und sich anzueignen.

Diese kreatürliche Prägung von Heimat wird gleich zu Beginn des Romans Thema. Schauplatz ist die Gaststätte Post, unter der Vesperschen Wohnung im Erdgeschoss gelegen, Markt Ecke Thälmannstraße. Der Gastwirt mit seiner Familie, inklusive Hund, ist der Republik Richtung Schwarzwald entflohen.

„Dort ging der Köter ein. Aus Heimweh, schrieb Frau Kuntz nach Frohburg. In der vertrauten engen Post hat er jede Ecke, jedes Zentimeterchen gekannt, im großen Schwarzwald nichts."(Fb7) 

Guntram Vesper hat es nach der Flucht seiner Familie aus Frohburg 1957 Zeit seines Lebens immer wieder dorthin zurückgezogen, zum letzten Mal 2020 im Jahr seines Todes (Jenseits der Kohle hinter den Seen, Das Frohburg-Kohrener Ländchen, Corvinus Presse Mai 2021). Der gemeinsame Spaziergang mit einem Freund durch das Frohburg-Kohrener Ländchen soll zum Ende „durch das Hölzchen und den Eisenberg“ gehen: „dann kommen wir am Haus meiner Großeltern in der Greifenhainer Straße vorbei, in dem ich im Dachgeschoß auf die Welt gekommen bin, bei jedem Frohburgbesuch muss ich mindestens einmal dran vorbei“ (34/35). Immer wieder kehren zum Ursprung, zur Selbstvergewisserung, bis zuletzt.  


November 2021